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Alzheimer auf dem letzten Stand

Wir müssen optimistisch sein.

Die Hingabe zur Altersmedizin zwang mich, die Probleme des Älterwerdens kennenzulernen. Alt sein ist ein sich über Jahre herausziehender multifaktorieller Prozess.

Jeder, der alt wird, steht zahlreichen Problemen gegenüber, sei es Arthrose, Verhärtung der Arterien, Veränderungen der Haut oder das gefürchtete Problem der degenerativen Veränderung, wie beispielsweise das Alzheimer-Syndrom. Das Problem ist nicht einmal das fortgeschrittene Alter (heutzutage wissen wir eigentlich gar nicht was „hohes Alter“bedeutet).

Bereits vor 112 Jahren hat Elois Alzheimer einen anderen Prozess des „Wahnsinnes“bei einer Frau, die fast 50 Jahre alt war, beschrieben. Und das Problem setzte sich im Laufe der Geschichte fort und wurde mit unterschiedlichen Begriffen bezeichnet. Herr Alzheimer beschrieb am 4. November 1906 auf der 37. Südwestdeutschen Psychiatriekonferenz in Tübingen eine spezifisch von der Großhirnrinde betroffenen Krankheit als ein „unbekanntes Syndrom“, das damals diese arme Frau traf und sich in Form von Gedächtnisverlust, Orientierungslosigkeit, Halluzinationen und Demenz offenbarte. Dieses pathologische Syndrom führte sie zum Tod im jungen Alter von 50 Jahren. Wichtig dabei war, dass neben der detaillierten Beschreibung des klinischen Falls eine histologische Studie von ihrem Gehirn und dessen Verschlechterungsprozess dargestellt wurde. Erst dann bemerkten wir, dass diese neue Erkrankung seit jeher bzw. seit Beginn der Menschheit unter dem Begriff „Altersdemenz“bekannt war und so wurde sie auch bis vor wenigen Jahren bezeichnet.

Nun wurde aber diese kürzlich beschriebene jedoch, nicht entdeckte Erkrankung, von den Ärzten und Neurologen erstmals unterdrückt und dem Volk verheimlicht.

In den 80er Jahren gründete ich, angetrieben von einer großartigen katalanischen Frau, die Gründerin in Salamanca von „Alzheimer España“, eine Vereinigung von AlzheimerPatienten in Alicante. Nach einem Jahr habe ich diese Aufgabe beendet. Der Grund: Der Scham, der bis vor kurzem noch bestand, beim Vorstellen eines Familienangehörigen mit Demenz. Sie, dessen Namen wir immer Ehren werden, bewirkte ein wahres Wunder: Matilde Pérez Jover. Sie, als pensionierte Kinderärztin brachte eine Gruppe von Personen zusammen. Wir waren zwei Ärzte, ein Architekt, ein Baumeister und vier enthusiastische Altruisten. Frau Dr. Pérez schaffte das, wozu ich nicht in der Lage gewesen war: Die Gründung einer Alzheimer-Vereinigung. Und in der Folge auch eine Tagesstätte.

Wir müssen also optimistisch sein, denn es gibt immer jemanden, der in der Lage ist, ein Projekt, so schwierig es auch sein mag, an sein Ziel zu führen.

Eines Tages, während ich in einem Kaffee frühstückte und die Zeitung las, überflog ich, wie üblich, die Seiten und las vor allem die Überschriften. Die ersten Seiten waren für mich uninteressant. Nichts Besonderes in den regionalen Seiten. Dann die Wirtschaft. Ein schneller Überblick in die Meinungsartikel und danach Kleinanzeigen, Sport… ich las alles ohne besondere Aufmerksamkeit. Als ich jedoch die Zeitung wieder ablegen wollte, sah ich auf der letzten Seite eine Reportage, die meinen Geist mit Frohmut und Optimismus erfüllte. María Blasco, unsere Wissenschaftlerin vom Onkologischen Forschungszentrum. María Blasco und ihre Entdeckungen über Struktur der Telomere. Telomere und Alterung. Telomere und Krebs. Telomere und ihr Zusammenhang mit chromosomalen Veränderungen. Telomere und Demenz. Danke, María!

Und nun, auf diesen Seiten der ASSSA-Veröffentlichungen soll dieser Artikel keine wissenschaftlichen Ambitionen bestreben, sondern allein als ein Aufruf zur Hoffnung sein. Die Stimme des Vertrauens. Ein Lautsprecher des Optimismus.

Es ist wichtig, das Gespräch zu suchen, zu teilen, voneinander zu lernen, sich über Probleme auszutauschen, die unzählig viele Menschen betreffen, ihre Entwicklungsmöglichkeit einschränkt und sie dabei bremst, im Leben fortzuschreiten. Die Feststellung wie dieser Motor, der einst normal funktionierte, plötzlich komische Geräusche von sich gibt und früher oder später aufhört zu laufen. Und auf dieser schwierigen Strecke können wir uns immer an einem Arm festhalten. Ein Arm, der gleichzeitig als Trost dient. Als Trost und als Lösung.

Wir haben ein Problem und fühlen nun, wie alles, was früher mit unserem Rhythmus und Geschwindigkeit standhielt, nun immer langsamer wird. Denn wir müssen diese Wirklichkeit akzeptieren (z.B. die des Älterwerdens), aber wir wünschen uns auch Lösungen, vor allem, wenn es sich um Übergangskrankheiten oder permanente Krankheiten handelt. Und wir verzweifeln, obwohl wir wissen, dass in einigen Fällen die Dinge so sind, und andere ein komplizierteres Terrain darstellen, in dem wenig, in Wirklichkeit, viel ist oder sein kann.

Und am nächsten Tag sehe ich wieder auf der Titelseite derselben Tagezeitung das Gesicht von Francis Mojica. Sie berichten über den Fortschritt seiner Forschung. Sein beinah magischer CRISPR. Ist es ein fantastisches Pulver, das alle Probleme löst? Ich lese zitiere: „Da, wo niemand hinschaute, haben wir uns entschieden, zu suchen“, erklärt Mojica. Die Zeit sollte ihm Recht geben und seine Forschungen über das Immunsystem bestimmter Mikroorganismen, die in den Salinen von Santa Pola in Alicante entdeckt wurden, haben neue Hoffnungen geweckt. Die Lösung lag in den Salinen von Santa Pola! Wer hätte das gedacht?

Vorher schrieb ich über die Telomere von María Blasco. Nun rede ich von der CRISPR Technologie von Mojica, die gefragteste Technik in den Labors der Molekularbiologie, die 2015 mit der Auszeichnung Prinzessin von Asturien preisgekrönt wurde.

Es scheint, dass die Dinge in diesem komplexen Krankheitsthema immer klarer werden. Folglich sind Demenzkrankheiten, so scheint es, nicht mehr das, was sie einmal waren.

Ich schreibe „Demenz“ und beziehe mich auf einen allgemeinen Begriff, der eine Verschlechterung der geistigen Leistungsfähigkeit beschreibt und das tägliche Leben beeinträchtigt. Das ist das Konzept.

Alois Alzheimer zeigte 1905, dass die Großhirnrinde stark verschlechtert war, und es gab zwei Arten von sehr auffälligen Anomalien, die auch heute noch die wichtigsten histopathologischen Merkmale der Krankheit sind: Die Plaques, d.h. Anhäufungen, die aus einem anomalen Material, aus Proteinen, bestehen und sich vorzugsweise in Hirnregionen befinden, die mit Erinnerungen, Wissen und Denken zusammenhängen; andererseits bestehen neurofibrilläre Verflechtungen, die Ansammlungen von Abfallmaterial in den Neuronen selbst sind, und die die schwerwiegende Beeinträchtigung des Verständnisses, des Verhaltens und der Gefühle erzeugen.

Aber während ich dies schreibe, erinnere ich mich an die zahlreichen Kongresse, die ich in meiner beruflichen Laufbahn besucht habe. Ich erinnere mich an die „Pittburger Substanz“, die von den Forschern jener Jahre entdeckt wurde. Und ich erinnere mich, wie Professor Sir Martin Roth auf dem Internationalen Alzheimer-Kongress 1990 in Madrid mit Trauer ansagte „…nichts Neues für weitere zehn Jahre“, was alle Teilnehmer in ein desolates Gemüt versetzte.

Schon vor Jahren wurde die Möglichkeit der Diagnose der Krankheit durch eine Analyse der Cerebrospinalflüssigkeit diskutiert. Heute wird veröffentlicht, dass diese Analyse mit einer einfachen Blutentnahme durchgeführt werden könnte. Ich meine, die Realität ist anders.

Die Ereignisse folgen aufeinander und heute sind die Behandlungsmöglichkeiten der degenerativen Alzheimer-Krankheit näher gerückt.

Es ist unser letzter Blick auf die Hoffnung.

Dr. Francisco Mas-Magro y Magro

 

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