Menschen messen normalerweise dem Ersatz eines verlorenen Zahnes nicht die ausreichende Bedeutung bei. Der Verlust eines Zahnes, wenn er nicht ersetzt wird, führt im Laufe der Zeit zu einer Reihe von Folgen, die nicht nur den Mund, sondern auch die Gesundheit und das Selbstwertgefühl betreffen.
Im Mund ergibt sich eine Reihe von Auswirkungen. Einerseits bewegen sich die angrenzenden Zähne in Richtung des Hohlraums. Dadurch ergeben sich zwei negative Folgen: der Hohlraum schließt sich partiell und wenn Sie den Zahn später ersetzen wollen, dann ist nicht mehr ausreichend Platz vorhanden. Auf der anderen Seite beginnen sich die hinteren Zähne, die zusammen waren, zu trennen, so dass Essensreste darin hängen bleiben und Karies auftreten. Darüber hinaus ist es auch unangenehm zu spüren, wenn wir mit der Familie oder Freunde essen, wie die Essensreste Druck auf unsere Zähne ausüben und wir mit der Zunge oder einem Zahnstocher versuchen die Essensreste herauszuholen. Gleichzeitig fangen die Zähne von der Gegenseite an herauszuragen, da sie eine Unterstützung zum Kauen suchen und kein Zahn vorhanden ist. Dies führt auch dazu, dass zu einem gewissen Zeitpunkt kein Knochenhalt mehr vorliegt, die Zähne sich bewegen und mit der Zeit verloren gehen.
All diese Verschiebungen führen dazu, dass der Biss sich ebenfalls verändert. Wenn, beispielsweise ein Backenzahn fehlt, kann sich ein danebenliegender Backenzahn in Richtung des hohlen Bereichs bewegen, so dass der darüberliegende Zahn nach einer Zeit herausragt und auf einer höheren Ebene liegt als die restlichen Zähne, der Biss ausschließlich um den höher liegenden Zahn stattfindet, die restlichen Zähne nicht untereinander in Kontakt treten und es nicht mehr möglich ist die Nahrung zu mahlen. Das Kauen wird folglich schlechter, der Backenzahn überfordert und der gesamte Druck, der beim Kauen vom Kiefer ausgeübt wird, fällt auf ihm alleine, so dass mit der Zeit auch um den Bereich des Ohrs Schmerzen auftreten können und der Kiefer sogar beim Öffnen oder schließen knirschen kann. Sollte der verlorene Zahn im vorderen Bereich liegen, können sich die restlichen Zähne gegen den Hohlraum verschieben, eine Asymmetrie zur Mittellinie mit dem Gesicht bilden und ästhetische Folgen mit sich ziehen. Um diese Probleme mit dem Biss zu lösen, müssen wir an erster Stelle die Zähne mit Kieferorthopädie aufrichten und die Ästhetik zurückgewinnen, danach können wir wieder den Zahn ersetzen. Der verlorene Zahn kann durch eine Brücke, einem Implantat, einer herausnehmbaren Zahnprothese oder, bei Kindern, einem Abstandhalter, ersetzt werden. Wenn der Verlust des Zahnes lange zurück liegt, hat der Knochen, in dem der Zahn gelagert wurde, seine Funktion verloren und ist geschwächt, so dass der Knochen oder das Zahnfleisch zuerst behandelt werden muss, bevor mit einem Implantat vorgegangen werden kann. Mit anderen Worten, es erfordert eine chirurgische Rekonstruktion, die etwa 6 Monate dauern kann, was nicht nur mühsam ist, sondern den Prozess kostspieliger macht.
Bezüglich der Gesundheit führt die Tatsache, dass man aufgrund des Fehlens mehrerer Zähne oder aufgrund von Veränderungen im Biss nicht gut kauen und mahlen kann, zu schlechten Verdauungen und Gesundheitsproblemen. Auf der Ebene des Selbstwertgefühls besteht kein Zweifel daran, dass das Fehlen eines Zahnes dieses beeinträchtigt, wenn man die Lücke sieht sowie die Verschiebung der Mittellinie oder das Unbehagen, dass bei Mahlzeiten und gesellschaftlichen Ereignissen entsteht, wenn Essensreste zwischen den Zähnen festsitzt.
Fälle mit Menschen, die Zähne verloren haben und nicht ersetzt haben sehen wir sehr häufig in der Zahnarztpraxis. Einer der Gründe ist der Mangel an Informationen über die langfristigen Folgen. Andere Gründe sind Angst, Zeitmangel oder die Kosten für das Implantat oder die Prothese. Aber man sollte wissen, dass ein Implantat ein schmerzfreies Verfahren ist und dass es auch andere Möglichkeiten gibt, Zähne zu ersetzen, wie wir bereits erwähnt haben. Die Zahlungsmöglichkeiten stellen heutzutage sicher, dass die Kosten für diese Behandlungen kein Hindernis darstellen. Der Zeitaufwand kann auch kein Hindernis sein, denn es dauert 45 Minuten, ein Implantat zu setzen, und es wird in einer Sitzung durchgeführt, und dann braucht man zwei kurze Termine, um Messungen durchzuführen und die Krone einzusetzen. Es dauert nicht so lange, aber unsere Prioritäten müssen klar sein, denn Gesundheit und Lebensqualität müssen an erster Stelle stehen, auch wenn dies in irgendeiner Weise eine wirtschaftliche oder zeitliche Anstrengung darstellt. Und das Schlimmste ist, dass diejenigen, die weder Zeit noch Geld oder Angst hatten, sich später mit Mut bewaffnen müssen, zwölfmal mehr Zeit und dreimal so viel Geld für eine komplette Kieferorthopädie mit Zahnimplantat oder Prothese ausgeben werden müssen, die in der Weise hätte vermieden werden können. Ich lade Sie ein, über diese gemeinsame und paradoxe Situation nachzudenken, die so häufig in der Zahnarztpraxis auftritt.
Abschließend möchte ich betonen, dass es wichtig ist, einen fehlenden Zahn in den ersten 2 Monaten oder so schnell wie möglich zu ersetzen, um die Ästhetik und Kaufunktion wiederherzustellen, die Mundhygiene aufrechtzuerhalten und zukünftige Karies, Zahnverschleiß und Beschwerden im Kiefergelenk zu vermeiden. Wir sparen dadurch viel Zeit und Geld und verhindern später komplexere Behandlungen und schonen unser Selbstwertgefühl und Gesundheit, denn diese MÜSSEN UNSERE PRIORITÄT sein.
Dra. Susana Crespo Jiménez
