Der Zuckerkonsum, insbesondere im Übermaß, hat schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit. Die empfohlene Höchstmenge an Zucker beträgt laut der WHO 5-6 Teelöffel freier Zucker pro Tag (25 g). In Spanien beläuft sich der durchschnittliche Tageskonsum jedoch auf ca. 20 Teelöffel (94 g), was eine exorbitante Menge darstellt.
Nun heißt es also zu handeln. Müssen wir dafür alle süßen Lebensmittel aus unserer Ernährung streichen? Das hängt ganz von der Art des Zuckers ab:
- Freie Zucker, deren Konsum man einschränken sollte. Hierbei handelt es sich um Zuckerarten, die Lebensmitteln zugesetzt werden. Diese Zuckerarten kommen ebenso auf natürliche Art in Honig, Sirup und Fruchtsäften vor.
- Intrinsische Zucker sind diejenigen, deren Konsum man nicht begrenzen oder einschränken muss. Diese kommen natürlich in Lebensmitteln mit intakter Struktur (ohne Zerkleinern, Auspressen oder Verflüssigen) von Obst, Gemüse und Milch vor.
Zudem sollte man auf hochverarbeitete Lebensmittel Acht geben, bei denen nicht erwartet wird, dass sie Zucker enthalten (wie Soßen, Joghurts, Toastbrot, Energydrinks, Wurstwaren, Müsli, Säfte oder Tiefkühlpizza). Schätzungen zufolge befinden sich ca. 80 % des konsumierten Zuckers in dieser Art von Lebensmitteln, ohne dass die Verbraucher sich dessen bewusst sind.
Auch auf Produkte mit der Kennzeichnung „0 % Zucker“ sollte geachtet werden, da diese oft eine große Menge an Süßstoffen enthalten, die keinen gesundheitlichen Nutzen aufweisen und langfristig nicht gerade zur Gewichtskontrolle beitragen.
Für die Gesundheit wäre es daher das Beste, den Gaumen zu schulen und den Süßegrad bei der Ernährung schrittweise zu senken, um so wieder in der Lage zu sein, den natürlichen Geschmack der Lebensmittel zu genießen. Dieses Verfahren gilt in modernen Gesellschaften als eine der wirksamsten Strategien zur Kontrolle weit verbreiteter Krankheiten, wie z.B. Fettleibigkeit oder Diabetes.
Tipps für eine zuckerfreie Ernährung im Alltag
- Frische Produkte kaufen: Gemüse, Obst, mageres Fleisch, Fisch usw.
- Im Kühlschrank oder in der Vorratskammer keine Produkte aufbewahren, die freien Zucker enthalten.
- Erfrischungsgetränke aus der Ernährung streichen: Ersetzen Sie diese durch Wasser, mit Zitrone oder Früchten aromatisiertes Wasser, Tee, Kräutertees oder Kaffee (ohne Zucker).
- Selbstgemachte Saucen zubereiten.
- Süße Nachspeisen durch frisches oder getrocknetes Obst, Naturjoghurt oder dunkle Schokolade ersetzen.
- Die ganze Frucht besser als Saft konsumieren.
- Die Etiketten von verarbeiteten Lebensmitteln stets lesen: Zucker versteckt sich hinter Namen, die auf -osa oder -syrup enden, sowie in Malzextrakt, Maltodextrin, Dextrin oder Weizendextrin. Je weiter oben in der Zutatenliste, desto höher der Zuckeranteil.
- Frühstückscerealien und Gebäck durch Eier, Haferflocken, Käse, Naturjoghurt, Vollkornbrot oder Produkte mit gesunden Fetten ersetzen.
- Gesunde Snacks wählen: Wie Nüsse, gekochte Eier, eine Scheibe hochwertiges Brot oder Obst.
Sollten Sie Schwierigkeiten haben, den Zuckerkonsum in der Ernährung zu reduzieren, empfehlen wir Ihnen, einen Gesundheitsexperten zu konsultieren.
Es ist allerdings auch wichtig, nicht zu streng mit sich selbst zu sein und Stress zu vermeiden, da ein nur gelegentlicher Zuckerkonsum keine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit darstellt.
Wichtig ist vor allem, in einer Zeit, in der der Zugang zu Produkten mit überschüssigem Zucker so einfach ist, unseren Kindern beizubringen, wie man sich gesund und ausgewogen ernähren kann.