
Adipositas ist eine chronische, komplexe und multifaktorielle Erkrankung, die häufig mit anderen Begleiterkrankungen einhergeht, die die Lebensqualität und Lebenserwartung einschränken und verschlechtern: Bluthochdruck, Diabetes, das Schlafapnoe-Syndrom, Knochen- und Gelenkprobleme sowie eine erhöhte Krebsinzidenz, u.a.
Es gibt viele „konservative“ pharmakologische, diätetische und endoskopische Behandlungen, die in vielen Fällen langfristig nicht wirken und häufig einen „Rebound-Effekt“ der Gewichtszunahme mit sich bringen. Die bariatrische Chirurgie (Adipositaschirurgie) hat sich zur endgültigen Behandlung für Patienten mit Fettleibigkeit entwickelt und ist die einzige Methode mit nachgewiesener Wirksamkeit, die hervorragende, langfristige Ergebnisse bei der Gewichtsabnahme garantiert.
Die bariatrische Chirurgie, auch Stoffwechsel- und Adipositaschirurgie genannt, besteht aus einer Magenverkleinerung. Die am häufigsten verwendeten Techniken sind der Schlauchmagen oder Sleeve und der Magenbypass.
Heutzutage ist die bariatrische Chirurgie eine sichere und effektive Technik, die laparoskopisch (minimalinvasiv) durch fünf kleine Schnitte durchgeführt wird, und kaum sichtbare Narben hinterlässt. Der Krankenhausaufenthalt begrenzt sich auf 48 Stunden. Im Vergleich zu anderen nicht-chirurgischen Techniken birgt die bariatrische Chirurgie folgende Vorteile:
- Größerer Gewichtsverlust: die Patienten verlieren im ersten Jahr mehr als 65% ihres Übergewichts.
- Mehr Sättigung: verringert den Appetit und das Hungergefühl und erleichtert das Abnehmen.
- Länger anhaltende Ergebnisse: die bariatrische Chirurgie ist die effektivste Methode, um Übergewicht langfristig zu bekämpfen.
- Bekämpfung von Krankheiten, die mit Adipositas in Verbindung stehen: Diabetes, Bluthochdruck, obstruktive Schlafapnoe sowie Cholesterin- und Herz-Kreislauf-Problematiken.
Die Wichtigkeit einer multidisziplinären Behandlung
Eine Adipositas-Operation verändert das Leben der Patienten, und Studien belegen, dass ein multidisziplinärer Ansatz unerlässlich ist, um langfristig bessere Ergebnisse zu erzielen. Bevor Sie sich entscheiden, bei wem Sie sich operieren lassen möchten, ist es wichtig, ein multidisziplinäres Team bestehend aus Chirurgen, Endokrinologen, Ernährungswissenschaftlern und Psychologen mit Erfahrung im Bereich Adipositas auszuerwählen.
Welche Patienten kommen für eine bariatrische Operation infrage?
Der wichtigste Faktor ist der Grad der Fettleibigkeit, der anhand des Body-Mass-Index (BMI) berechnet wird. Kandidaten für eine Adipositas-Operation sind Personen zwischen 16 und 70 Jahren, die die folgenden Einschlusskriterien erfüllen:
- Patienten mit Adipositas: BMI größer als 40 kg/m2.
- Patienten mit einem BMI über 35 kg/m2 mit einer oder mehreren Begleiterkrankungen von Adipositas.
- Patienten mit einem BMI von über 30 kg/m2 und schweren Problemen bei der Kontrolle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes Typ 2.
Kurz gesagt, wenn Sie an Adipositas leiden und andere Behandlungen versagt haben, sollten Sie die Möglichkeit in Betracht ziehen, einen Arzt aufzusuchen, der auf bariatrische Chirurgie spezialisiert ist. Die meisten Patienten erleben nach der Operation einen so dramatischen Lebenswandel, sowohl auf körperlicher als auch psychischer Ebene, dass sie sich oft fragen: warum habe ich mich nicht früher operieren lassen?
Dr. Manuel Prados Guzmán
Abteilungsleiter und Chirurg in der
chirurgischen Abteilung Barcelona
am Universitätskrankenhaus Dexeus
Quironsalud