Das aus Finnland stammende Nordic Walking wurde 1930 ins Leben gerufen, um der Nationalmannschaft für die nordischen Skisportarten die Möglichkeit zu geben, ihr Training in den Sommermonaten fortzuführen. Sie simulierten Schnee und gingen mit Ski-Stöcken in einem schnellen Tempo. In Spanien wurde die Sportart 2005 eingeführt und 10 Jahre später als Verbandssportart anerkannt.
Was bedeutet, mit Stöcken zu gehen?
Gehen ist ein Ausdauertraining, bei dem die Muskeln der Beine, der Hüften, des Oberkörpers und der Arme zusammenarbeiten. Durch die zusätzlichen Stöcke erhöhen sich die Vorteile: Es wird mehr Energie mit weniger wahrgenommenem Aufwand verbraucht, sodass die Effizienz höher ist.
Nordic Walking ist daher eine sanfte, aerobe Aktivität, die auf Gehen mit Stöcken zur Vorwärtsbewegung basiert. Ziel ist es, die Anstrengung unseres Körpers beim Gehen zu optimieren. Um dies zu erreichen, ist die richtige Technik wichtig:
- eine natürliche Gangart,
- eine normale Schrittlänge oder etwas länger, wenn die Armschwünge vergrößert werden,
- Kopf nicht geneigt (nach vorne schauen), um Verspannungen im Trapezmuskel zu vermeiden,
- Rumpf aufrecht, um die Lendenwirbelsäule nicht zu belasten,
- gestreckte Arme, die eine Pendelbewegung durchführen,
- Stöcke in mittlerer Höhe aufsetzen und mit den natürlichen Armschwüngen von vorne nach hinten schieben,
- Hände entspannen und den Griff lösen, wenn die Hüftlinie erreicht wird,
- Füße aktiv einsetzen, Fersen und Fußsohlen aufsetzen und mit allen Zehen vorwärts schieben.
Vorteile
Bei dieser Sportart sind alle großen Muskelketten involviert, da sie den Unter- und Oberkörper trainiert, die Ausrichtung korrigiert und die Biomechanik des Gangs berücksichtigt. Nordic Walking wird erfolgreich in der funktionellen Rehabilitation sowie vor und nach Operationen eingesetzt. Es dient auch zur Prävention und als angepasster Sport.
Zu den Vorteilen gehören:
PSYCHE: Nordic Walking sorgt für Wohlbefinden und aktiviert das Glückshormon Endorphin.
HERZ: Es verbessert das Herz-Kreislauf-System, erhöht das Volumen und die Blutzirkulation. Das Öffnen und Schließen der Hand bewirkt ebenfalls einen Pumpeffekt.
LUNGEN: Die Lungenkapazität wird allmählich erhöht.
RÜCKEN: Die Haltung wird korrigiert und das Muskelkorsett gestärkt.
ARME: Schultern, Trizeps und Unterarmmuskeln werden gekräftigt.
CORE: Die Körpermitte vom Brustbein bis zum Beckenbereich wird trainiert.
KNIE UND GELENKE: Überbelastungen an Hüften, Knien und Knöcheln werden vermieden, die funktionelle Rehabilitation der Füße wird unterstützt.
GLIEDMASSEN: Die Koordination zwischen Armen und Beinen wird verbessert.
Nordic Walking wird immer beliebter, da es in jeder Umgebung und zu jeder Jahreszeit praktiziert werden kann. Zudem ist es eine soziale, kostengünstige und umweltfreundliche Aktivität, die viele körperliche Verbesserungen bringt. Es sind nur zwei spezielle Stöcke erforderlich, die Aufsicht eines professionellen Trainers und geeignete Sportbekleidung, um diesen kompletten Sport zu genießen.
Teresa Alonso
Nordic-Walking-Trainerin
Vizepräsidentin des Nordic Walking Clubs von Alicante