
Die degenerative zervikale Pathologie ist eine häufige Erkrankung, die die Wirbelsäule im Bereich des Nackens betrifft und Schmerzen, Steifheit sowie verschiedene neurologische Symptome verursacht, welche die Lebensqualität der Betroffenen einschränken können.
Eine Behandlungsmöglichkeit ist die anteriore zervikale Arthrodese, ein chirurgischer Eingriff, bei dem zwei Wirbel versteift werden, um die Bewegung zu verhindern und so den Schmerz zu beseitigen. Der Eingriff erfolgt an der Vorderseite der Wirbel. Hierbei können verschiedene Techniken zum Einsatz kommen.
Bei der traditionellen anterioren zervikalen Arthrodese wird die Funktion der entfernten Bandscheibe durch drei Elemente wiederhergestellt: den eigenen Knochen des Patienten, einen Titan- oder PEEK-Käfig (Thermoplast), der mit fusionsfördernden Materialien gefüllt sind, und zervikale Platten zur leichteren Integration der Prothesen.
Die Einführung des Schraubenkäfigs stellt jedoch einen bedeutenden Meilenstein in der Innovation der anterioren zervikalen Arthrodese dar.
Der wesentliche Unterschied liegt in der minimalen Invasivität dieser Technik, was zu geringeren Risiken, kürzeren Erholungszeiten und verbesserten Ergebnissen führt.
Im Vergleich zu anderen Bandscheibenersatzmethoden (nicht verschraubte Käfige oder Knochenimplantate) ermöglichen Schraubenkäfige einen intensiveren Kontakt zwischen den fusionierten Wirbeln und bieten zusätzliche strukturelle Unterstützung, die die Höhe des Bandscheibenraums bewahrt und die knöcherne Integration begünstigt.
Im Vergleich zu den klassischen zervikalen Platten (die oft mit nicht verschraubten Käfigen oder Knochenimplantaten kombiniert werden) bieten Schraubenkäfige den Hauptvorteil eines null sagittalen Profils, das heißt, sie integrieren sich in die Wirbel und nehmen keinen Raum vor den Wirbeln ein. Dadurch werden die Bildung von Osteophyten (knochenartigen Auswüchsen an den Gelenken) und das Auftreten von mechanischer Dysphagie (Schluckbeschwerden durch Kompression der Speiseröhre) vermieden. Zudem erfordern Schraubenkäfige weniger Platz für die Implantation, was zu einer viel kleineren Wunde und einem geringeren Bedarf an Traktion/Trennung benachbarter Strukturen (wie der Speiseröhre) führt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass zervikale Schraubenkäfige eine fortschrittliche und wirksame therapeutische Option bei der Behandlung der degenerativen Pathologie der Halswirbelsäule darstellen, die den Patienten Stabilität, eine korrekte Knochenintegration, die Vermeidung von Komplikationen und eine schnellere und weniger schmerzhafte Genesung ermöglicht. Diese minimalinvasive Methode hat die Wirbelsäulenchirurgie revolutioniert und stellt eine sichere, deutlich effektivere Alternative dar, um die Ziele (Wiederherstellung der natürlichen Krümmung der Halswirbelsäule) auf moderne und weniger invasive Weise zu erreichen.
Diese Technik, die von einem erfahrenen Chirurgenteam durchgeführt wird, verringert erheblich die mit der Operation verbundenen Risiken, fördert eine schnelle Genesung, indem sie die Auswirkungen auf das umliegende Gewebe minimiert, reduziert den Blutverlust und ermöglicht einen kürzeren Krankenhausaufenthalt sowie eine schnellere Erholung im Vergleich zu herkömmlichen Techniken.
Dr. José Vicente Mollá
Neurochirurg mit Spezialisierung auf Wirbelsäulenchirurgie
Krankenhaus Vithas Alicante Perpetuo Socorro